Grüner Wasserstoff von VERBUND für die Zillertalbahn

Die Zillertalbahn wird ab dem Jahr 2020 zur ersten Schmalspurbahn der Welt mit Wasserstoffantrieb.

Für die Wasserstoffversorgung haben jetzt Zillertaler Verkehrsbetriebe (ZVB) und VERBUND eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. „Wir gehen gemeinsam ein großes Zukunftsprojekt an. Das erklärte Ziel ist die Erzeugung von grünem Wasserstoff als Treibstoff für die Zillertalbahn. Damit leisten wir wichtige Pionierarbeit“, erklärte VERBUND-CEO Wolfgang Anzengruber. ZVB-Aufsichtsratsvorsitzender Franz Hörl sieht einen Meilenstein erreicht: „Die Vision wird Realität. 2020 wird der erste Prototyp emissionsfrei und nahezu lautlos von Mayrhofen nach Jenbach fahren.“

Der Kooperationsvertrag wurde gestern in Mayrhofen von den Spitzen der VERBUND Hydro Power GmbH (VHP) und der ZVB im Beisein von Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler, ZVB-Aufsichtsratsvorsitzendem NR Franz Hörl sowie den VERBUND-Vorständen Wolfgang Anzengruber und Günther Rabensteiner unterzeichnet.

Die Erzeugung des grünen Wasserstoffs durch VHP ist in einer Elektrolyseanlage in Nähe des Bahnhofes Mayrhofen geplant, von wo aus die Übergabe an die ZVB für die Speicherung und Betankung der Züge erfolgt. Den Strom liefern die nahegelegenen Wasserkraftwerke des VERBUND. Das Investitionsvolumen für die gesamte Wasserstoff-Infrastruktur in Mayrhofen liegt bei 15 Millionen Euro.

Derzeit fährt die Zillertalbahn noch mit Diesel. „Durch die gestern unterschriebene Vereinbarung wird der fossile Rohstoff Erdöl durch einen aus nachhaltigen heimischen Ressourcen hergestellten Wasserstoff ersetzt. Das ist nicht nur ein Beitrag zur Energieautonomie Tirols. Wir knüpfen regionale Wertschöpfungsketten und läuten ein neues Zeitalter der sauberen Mobilität im Zillertal ein“, erklärte LH-Stv. Josef Geisler.

„Durch dieses Beispiel der Transformation der Wasserkraft in einen CO2-freien Treibstoff zeigen wir ein wichtiges Potenzial auf, mit dem sich ambitionierte Klima- und Energieziele erreichen lassen“, sagte VERBUND-CEO Wolfgang Anzengruber.

Karl-Heinz Gruber, Geschäftsführer der VHP, betont die sinnvolle und logische Erweiterung des Leistungsspektrums der Speicherkraftwerke im Zillertal: „Unsere VERBUND-Kraftwerke im Zillertal liefern nicht nur seit Jahrzehnten wertvolle Energie, sie üben auch eine wichtige Speicherfunktion für die zunehmend überschüssigen Strommengen aus Wind und Sonne aus. Mit der jetzt geplanten Erzeugung von grünem Wasserstoff gelingt es uns, die Wirksamkeit dieser Speicher auch auf den Verkehr auszudehnen und sorgen für die optimale Verwertung auch von Strom aus Wind und Sonne.“

Mit der geplanten Inbetriebnahme in 2022 werden bei der Bedienung der 32 km langen Bahnstrecke zwischen Jenbach und Mayrhofen jährlich rd. 800.000 Liter Diesel ersetzt und so 2.160 Tonnen CO2 eingespart.  In der Brennstoffzelle der Züge wird der grüne Wasserstoff in Strom umgewandelt, der die konventionellen Elektromotoren antreibt. Damit die Energieversorgung auch im Falle einer Streckenunterbrechung gewährleistet ist, soll beim Bahnhof Jenbach eine Back-Up-Versorgung errichtet werden.

Die ZVB werden die dazu speziell gefertigten Triebfahrzeuge im Herbst bestellen, informierte ZVB-Aufsichtsratsvorsitzender Franz Hörl. In der ersten Stufe des Vergabeverfahrens habe sich das Schweizer Unternehmen Stadler Rail durchgesetzt. „Den ersten Triebzug bekommen wir im ersten Quartal 2020. Dann startet der Probebetrieb“, erklärte Hörl. Ab Dezember 2022 sollen dann ausschließlich Wasserstoffzüge auf den Bahngleisen im Zillertal unterwegs sein.

stehend v.l.: NR Franz Hörl (AR-Vorsitzender ZVB), Günther Rabensteiner (Vorstand VERBUND), LH-Stv. Josef Geisler, Wolfgang Anzengruber (CEO VERBUND),
sitzend v.l.: Michael Amerer (GF VERBUND Hydro Power), Helmut Schreiner (Vorstand ZVB), Karl Heinz Gruber (GF VERBUND Hydro Power), Wolfgang Stöhr (ZVB-Vorstand).

Bei Rückfragen:
Ulrich Müller, wikopreventk
ulrich.mueller@wikopreventk.com, +43 (0)664 16020012

Wolfgang Syrowatka, VERBUND
Wolfgang.syrowatka@verbund.com, +43 (0)664 4125657

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